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  4. Sind Haargummis schlecht für die Haare? 13 Mythen aufgeklärt

Zopfgummis führen zu Haarbruch?

Wir räumen mit 13 hartnäckigen Haar-Mythen auf

Was ist dran an den Gerüchten, dass zu häufiges Waschen das Nachfetten anregt und Zopfgummis unsere Haare brechen? Wir haben bei einem nachgefragt, der es wissen muss.

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Model mit offenen Haaren
Getty Images

Benjamin Zuber ist Hairstylist und Inhaber des schönen wie erfolgreichen Coiffeursalons 2B for Hair in Zürich. Dort beraten, schneiden, colorieren und stylen er und sein dreiköpfiges Team seit 2003 ihre Kunden und Kundinnen. Wir haben bei Benjamin nachgefragt, was dran ist an diesen weitverbreiteten Haar-Mythen.

Mythos Nr. 1: Haare wachsen schneller, wenn man regelmässig die Spitzen schneiden lässt.

Nein. Schneller wachsen die Haare dadurch nicht – dafür kräftiger, dicker und schöner.

Nr. 2: Zopfgummis führen zu Haarbruch, vor allem nachts sollte man keines tragen.

Wenn die Gummis nicht aus dem Bürobedarf sind und nicht stets zu eng an ein und derselben Stelle getragen werden, dann sind sie vollkommen unbedenklich.

Nr. 3: Man sollte niemals mit nassen Haaren ins Bett gehen.

Wer mit nassen Haaren ins Bett geht, sollte sich einfach bewusst sein, dass die Haare am nächsten Morgen meist noch nicht ganz trocken sind und kaum Volumen haben. Abgesehen davon ist es kein Problem.

Nr. 4: (Zu) häufiges Waschen regt das Nachfetten an.

Das ist sehr individuell, falls die eigene Kopfhaut aber schnell nachfettet, ist etwas weniger Druck zu empfehlen.

Nr. 5: Stress lässt unsere Haare ergrauen.

Diesen Mythos kann ich aus der Praxis so nicht bestätigen. Stress durch Schock kann die Haare allerdings schon mal ergrauen lassen.

Nr. 6: Stress kann zu Haarausfall führen.

Definitiv, das stellen wir bei Kunden immer wieder fest.

Nr. 7: Anti-Haarausfall-Shampoos helfen tatsächlich gegen Haarausfall.

Höchstens vielleicht wegen des Placebo-Effekts: Wenn man fest dran glaubt, hilft vieles. Doch ich kann die Wirkung von Anti-Haarausfall-Shampoos nicht bestätigen, mich hat noch keines überzeugt.

Nr. 8: Eine Kur/Maske wirkt intensiver, je länger man sie einwirken lässt.

Es macht Sinn, dem Produkt etwas Zeit zu geben, um zu wirken. Oft ist es sogar gut, eine Kur/Maske über Nacht zu verwenden. Aber Vorsicht, dafür ist wiederum nicht jede Haarstruktur geeignet. Eine intensive Pflege kann das Haar unter Umständen zu schwer und zu weich machen. Dort gilt es schnell auszuspülen (falls als Kämmhilfe gebraucht) oder gar keine Pflege zu nehmen.

Nr. 9: Ein Stufen-Schnitt bringt mehr Volumen ins Haar.

Grundsätzlich ja. Aber Haare mit zu dünnen und schwachen Spitzen sollte man nur wenig oder gar nicht stufen.

Nr. 10: Shampoos und Conditioner mit Silikonen sind schlecht für die Haare.

In unserem Salon verwenden wir ausschliesslich Produkte ohne Silikon.

Nr. 11: Föhnen ist schädlich, Lufttrocknen viel besser.

Mit der richtigen Technik nein. Es lohnt sich, beim Coiffeur einen Crash-Kurs zu nehmen. Mit Föhnen können Wunder vollbracht werden! Ab und zu darf das Haar auch mal luftgetrocknet sein, der Undone-Look ist sexy. 

Nr. 12: Nachspülen mit kaltem Wasser schliesst das Haar und lässt es glänzen.

Das ist etwas für kühle Köpfe … Und eine Möglichkeit, dem Haar neuen Glanz und frischen Schwung zu verleihen.

Nr. 13: Olaplex ist ein Wundermittel, das wirklich schonend und pflegend blondiert.

Dieses Produkt ist kein Blondiermittel, sondern eine Intensivpflege zur regelmässigen Anwendung. Wir arbeiten jedoch schon seit längerem mit dem weiterentwickeln Produkt Bond Fusion. Je nachdem verwenden wir es zusammen mit der Blondierung, um das Haar bereits während der aufhellenden Behandlung zu schonen und aufzubauen.

Von Laura Scholz am 21. November 2018 - 12:15 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 12:14 Uhr