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  4. Wahrheit oder Märchen? Was ist an diesen Gesundheitsmythen dran?

Macht bauchfrei rumlaufen krank?

Wir klären 5 weitverbreitete Gesundheitsmythen auf

Das Tolle am Kranksein war doch immer, eine Cola trinken zu dürfen. Aber hilft das überhaupt? Wie viel Wahrheit steckt wirklich in den Gesundheitstipps und -ratschlägen von Mama und Grosi? 

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Sara Sampaio

Sara Sampaio bauchfrei an der Mailand Fashion Week im Februar.

Getty Images

Wie oft hat das Mami uns früher ermahnt: «Geh nicht mit nassen Haaren raus, du holst dir einen Schnupfen». Heute geben wir die vermeintliche Weisheit unseren Freunden und Kindern weiter. Aber ist da überhaupt was dran? Wir haben diesen und vier weitere Gesundheitsmythen unter die Lupe genommen.

1. Bei Kälte mit nassen Haaren rausgehen macht krank

Falsch. An der Erkältung ist nicht die Kälte schuld, sondern Viren und Bakterien. Wenn das Immunsystem stark genug ist, machen ihm auch nasse Haare nichts aus. Bringen diese uns allerdings zum Frösteln, ist es für den Körper schwerer, Krankheiten abzuwehren. Wenn die Zeit reicht, also lieber doch noch schnell die Haare föhnen. Einfach so – wir wollen ja nichts riskieren.

2. Finger knacken schadet den Gelenken

Falsch. Beim Ziehen des Fingers entsteht ein Unterdruck im Gelenk. Dadurch platzt eine Gasblase. So in etwa wie beim Öffnen einer Champagnerflasche. Nach dem Knacken bildet sich die Blase erst langsam wieder neu. Darum kann man auch nicht gleich nochmals knacken. That's it! Aber schädlich für die Gelenke ist der Spass nicht. Hallelujah!

3. Wenn man bauchfrei rumläuft, fängt man sich eine Blasenentzündung ein

Richtig. Ui, wer trägt denn noch kurze Jacken ohne einen langen Pullover oder einen Nierenwärmer drunter? Da kommt einem doch glatt Gänsehaut – und ganz ungefährlich ist es auch nicht. Denn eine nackte Bauch- und Beckenpartie begünstigt eine Blasenentzündung. Bakterien haben so ein leichtes Spiel gegen das Immunsystem, im schlimmsten Fall kann es zu einer Nierenentzündung kommen. Mit Blasen- und Nierenentzündungen ist übrigens nicht zu spassen. Wer Symptome bei sich feststellt (ständiger Harndrang, Brennen beim Wasserlassen, Schmerzen im Unterbauchbereich) sollte unbedingt zum Arzt gehen.

4. Cola hilft gegen Durchfall

Falsch. Bei einer Magen-Darm-Grippe greifen wir oftmals als erstes zur Cola – und dann noch mit gutem Gewissen. Der Mythos besagt, dass die süsse Limonade dem Körper schnellstmöglich die verlorene Energie zurückgibt. Dabei enthält Cola viel zu viel Zucker und kann den Durchfall eher noch verstärken! Den Verlust an Mineralsalzen kompensieren wir stattdessen besser mit Mineralwasser ohne Kohlensäure, etwas Orangensaft (Kalium), Honig (Glucose) und ein wenig Kochsalz (Natriumchlorid).

5. Bei Nasenbluten den Kopf in den Nacken legen

Falsch. Legen wir den Kopf nach hinten, fliesst das Blut durch den Rachen in den Magen, was zu Übelkeit und Brechreiz führen kann. Sinnvoller: Aufrecht hinsetzen, den Kopf nach vorne nehmen und die Nasenflügel direkt unter dem Nasenbein mit einem Taschentuch zusammendrücken (wirkt ähnlich wie ein Druckverband). Ein kalter Lappen im Nacken sorgt dafür, dass sich die Blutgefässe verengen und die Blutung gestillt wird. Voilà, alles ganz schnell wieder gut.

Von Pauline Broccard am 3. Mai 2019 - 11:45 Uhr