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Zeitgeist

Tom Lüthi, Motorradrennfahrer

Der Motorradrennfahrer ist immer pünktlich, geht es aber am Morgen langsam an. Demnächst schwingt er sich auf in die Lüfte. 

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SI Style: Was ist Ihre erste Erinnerung an Geschwindigkeit?
Tom Lüthi: Als Knirps Ski fahren im Wallis.

Was ist am längsten in Ihrem Besitz?
Mein Leben.

Wann haben Sie Ihren Namen erstmals gedruckt gesehen?
Das war entweder bei einem Schülerrennen im Skifahren oder einem PocketBike-Race.

Was schieben Sie auf die lange Bank?
Nichts. Es bliebe dann liegen und würde immer mehr, irgendwann müsste ich es doch erledigen. Ausserdem habe ich nicht gern Unordnung.

Welchen Moment möchten Sie erneut erleben?
Rennsiege. Der vom Grand Prix von Valencia 2014 ist der jüngste und mir noch sehr präsent.

Mit wem würden Sie gern eine Nacht verbringen? Sie sind single.
Da gibt es zu viele tolle Frauen. Ich mag mich nicht auf eine prominente Schönheit festlegen.

Was wollen Sie noch lernen?
Alles: Life is a lesson, you’ll learn it when you are through!

Wer ist Ihr immerwährender Held?
Valentino Rossi. Er war schon mein Idol, als ich mit dem Töfffahren anfing, und ist immer noch dabei.

Wann weinten Sie das letzte Mal?
Beim Tod meiner beiden Rennfahrerkollegen Shoya Tomizawa 2010 und Marco Simoncelli 2011.

Wie viele Wochen Ferien gönnen Sie sich?
Eine im Winter zum Skifahren in Verbier, zwei im Sommer zum Kitesurfen in Ägypten.

Wann ist Ihnen langweilig?
Auf den langen Reisen zu den Grand Prix. Meist fliege ich Eco, das ist nicht sehr komfortabel.

Wann werden Sie schwach?
Bei gutem Essen, vor allem bei Fleisch.

Was wollten Sie als Kind werden?
Pilot. Der Traum lebt weiter. Ich mache gerade den Pilotenschein und kann mir gut vorstellen, nach meiner Sportkarriere als Helikopterpilot zu arbeiten.

Sind Sie ein pünktlicher Mensch?
Ja.

Wann gehen Sie es langsam an?
Auf dem Weg zum Kaffee am Morgen.

Auf welches Gadget können Sie jederzeit verzichten?
Also einen Föhn brauche ich nie.

Wie lange bleibt Ihnen ein Sturz im Gedächtnis?
Kommt darauf an, wie krass er war. Am längsten bleiben die im Kopf, bei denen ich nicht weiss, woran es lag.

Ist Ihnen bewusst, dass bei Ihrem Job eine Hundertstelsekunde über Leben und Tod entscheiden kann?
Übertreiben Sie mal nicht!

Welches war die längste Sekunde Ihres Lebens?
Im Rega-Flug von Valencia in die Schweiz im Februar 2013.

Tom Lüthi, 28, sass schon als Neunjähriger auf einem Pocket-Bike. 2005 gewann er den Weltmeistertitel in der 125-cm3-Klasse. Der erfolgreichste Motorradrennfahrer der Schweiz (fast 30 Podiumsplätze) fährt in der Moto2-Klasse auf Suter. tomluethi.ch

Alle Interviews der Serie «Zeitgeist» finden Sie hier

Von Sherin Hafner am 15. März 2015 - 18:38 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 16:26 Uhr